
Premiere: Tyll
Nach dem Roman von Daniel Kehlmann
Mit: Ingrid Cannonier, Mira Fajfer, Jan Gebauer, Péter Polgár, Peter Rahmani, Peter Reisser, Alessia Ruffolo
Regie: Alexander Nerlich
Bühne: Wolfgang Menardi, Stella Lennert
Kostüme: Žana Bošnjak
Musik: Malte Preuss
Choreografie: Zoe Gyssler
Ein Narr, ein Künstler, ein Unruhestifter und ein Freigeist. Die sagenhafte Figur des Till Eulenspiegel lässt sich nicht vollkommen greifen. Und das macht ihre Faszination aus. Im 14. Jahrhundert soll der Vagant von einem Marktplatz zum anderen gezogen sein. Ein Volksbuch von 1515 über seine Erlebnisse und Streiche machte ihn unsterblich.
Erfolgsautor Daniel Kehlmann versetzt den Schelm als Tyll Ulenspiegel in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im 17. Jahrhundert wütet der Religionskonflikt durch Europa und stürzt die damalige Zivilisation ins Chaos. Tyll wird als Müllersohn in einem kleinen Dorf geboren. Nachdem die Kirche seinen Vater, einen Magier und Forscher, als Hexer verurteilt, muss er fliehen. Zusammen mit der Bäckerstochter Nele zieht er als Schausteller in die Welt hinaus. Auf der Reise treffen die beiden auf Adlige, Geistliche, Bauern, auf sprechende Esel, Drachenforscher und Gelehrte. Es entsteht ein barockes Welttheater, das viel über eine einzigartige Epoche verrät.
Poetisch und spielerisch schreibt Kehlmann in seinem Roman über die Grausamkeit des Krieges. Geschickt vermischt er dabei Fiktion und historische Wirklichkeit. Der literarische Umgang mit diesem Thema zieht auch Regisseur Alexander Nerlich in den Bann: „Ein großer europäischer Krieg, ausgebrochen in einer Umbruchszeit das er- schien mir beim Lesen wie eine heutige Schreckensvision. In dem Buch wird so bilderprall, so detailreich und so listig erzählt, dass die körperliche und mentale Verrohung der Menschen einem immer wieder ganz unvermittelt nahekommt.“
Termine und Tickets unter theater.ingolstadt.de
Daniel Kehlmann (*1975) zählt zu den renommiertesten deutschen Gegenwartsautoren. Sein
Roman „Die Vermessung der Welt“ war ein internationaler Erfolg. Der Schriftsteller erhielt für
sein Werk u.a. den Candide-Preis, den WELT-Literaturpreis, den Kleist-Preis und den
Thomas-Mann-Preis.
Alexander Nerlich (*1979) studierte Regie an der Bayerischen Theaterakademie „August
Everding“. Seine Arbeiten waren u.a. am Theater Basel, am Volkstheater Wien, am Theater
Heidelberg und am Hans-Otto-Theater Potsdam zu sehen. Von 2007 bis 2009 war Alexander
Nerlich Hausregisseur am Residenztheater München. Am Stadttheater Ingolstadt inszenierte
er u.a. „Jenny Jannowitz“, „Dekalog – Die 10 Gebote“, „Skin Deep Song“ und „Der Sandmann“
