
Impfstoff vom Kalb. Die Geschichte der bayerischen Landesimpfanstalt München
Die Pocken (auch «Blattern») zählten zu den schlimmsten Seuchen der Menschheit. Die von einem Virus übertragene Krankheit war hochansteckend und führte häufig zum Tod.
Aus der Beobachtung, dass von den für den Menschen harmlosen Kuhpocken genesene Personen vor einer Ansteckung mit den gefürchteten »Menschenpocken» geschützt waren, entwickelte der englische Arzt Edward Jenner 1798 die Schutzpockenimpfung. Die »Vakzination», das heißt die künstliche Infektion mit Kuhpockenmaterial (lat. vacca = Kuh), wurde zum Urtypus der Schutzimpfung. Die Pockenimpfung wurde innerhalb weniger Jahre zu einem verbreiteten Eingriff, in Bayern wurde sie 1807 gesetzlich vorgeschrieben.
Eine Herausforderung war die Beschaffung ausreichender Mengen Impfstoff. In besonderen Impfanstalten wurde die Lymphe von infizierten Kälbern gewonnen, so auch in der «Königlich Bayerischen Central-Impfanstalt» in München. In seinem Vortrag beleuchtet Dr. Unterkircher die Geschichte der Anstalt und geht auf die Technik der Impfgewinnung von Kälbern ein.
27. August 2023, 15:00 Uhr
Kurzvortrag und Ausstellungsbesuch
Dr. Alois Unterkircher, DMM Ingolstadt
Bauerngerätemuseum Hundszell
https://zentrumstadtgeschichte.ingolstadt.de/index.php?object=nav|3625.15.1
